Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es heute weiter mit den AdSense Produktwochen. Diesmal kümmern wir uns um einen der Arbeitsabläufe, mit den zukünftige Anwender des Google Anzeigenmanagers wohl am häufigsten zu tun haben werden: dem Weg vom Auftrag zur Anzeigenschaltung.


Caroline, der Google Anzeigenmanager führt eine Reihe neuer Begrifflichkeiten ein, mit denen zumindest AdSense-Publisher eher selten zu tun haben. Wie hängen diese miteinander zusammen?

Hierbei haben wir es wieder mit einer hierarchischen Struktur zu tun, ähnlich wie bei der Definition des Inventars. Während wir dort einzelne Anzeigenflächen Placements zugeordnet haben und diese bei Bedarf zu Anzeigenprodukten gruppiert werden konnten, arbeiten wir uns hier von oben nach unten. Zunächst müssen wir einen neuen Auftrag definieren, diesem einzelne Werbebuchungen zuordnen und jede Werbebuchung mit mindestens einer Anzeige verknüpfen.

Eine Sonderstellung hat der Werbenetzwerk-Auftrag, welcher aber nur für ganz spezifische Anwendungsfälle gedacht ist.


Angenommen, ein Publisher kann einen Advertiser für seine Seite gewinnen und möchte dessen Anzeigen über den Google Anzeigenmanager ausliefern. Wie sollte er vorgehen?

Er muss zunächst einen neuen Auftrag erstellen. Dabei stehen ihm zwei Optionen zur Auswahl:
  • Konvertieren einer Inventarprüfung
  • manuelle Auftragserstellung
Im ersten Fall wird zunächst eine Überprüfung des verfügbaren Inventars durchgeführt. Dies ist unter "Aufträge" > "Inventar überprüfen" möglich. Nachdem man wenigstens den Zeitraum und die zu überprüfenden Placements angegeben hat, ermittelt der Google Anzeigenmanager die verfügbare Anzahl an Impressionen bzw. Klicks. Optional lassen sich auch Vorgaben für Ausrichtungskriterien und Auslieferungsoptionen hinterlegen. Hat man die benötigten
Informationen ermittelt, lassen sich die Angaben unmittelbar in eine Werbebuchung überführen, sowohl an einen existierenden Auftrag wie auch an einen neuen. Wird ein neuer Auftrag ausgewählt, müssen noch Auftrags- und Kundenname hinterlegt werden.

Sofern er sich für eine komplett manuelle Auftragserstellung entscheidet, so ist dieser über "Aufträge" > "neuer Auftrag" einzuleiten. Auch hier sind die Angaben zu Auftrags- und Kundennamen obligatorisch. Gleiches gilt für die Festlegung der Laufzeit und die Nutzerzuordnungen. Alle übrigen Angaben sind optional und haben keinen Einfluss auf die Anzeigenschaltung.


Welchen Sinn haben die Nutzerzuordnungen? Muss ich als einer dieser Nutzer eingeloggt sein, um diese Angaben machen zu können? Kann man unter "eingegeben von" einen anderen Nutzer angeben als man selbst und wie kann man mehrere Benutzer angeben?

Die Möglichkeit, einen Auftrag einzustellen und damit diese Angaben zu hinterlegen, hängt von den Berechtigungen der eingeloggten Person ab. Die Angabe für den Nutzer, der den Auftrag eingegeben hat ist in jedem Fall nicht editierbar. Sie wird anhand des Logins ermittelt, den die Person verwendet, welche den Auftrag einstellt. Mehrere Nutzer lassen sich leider nicht gleichzeitig auswählen.


Was ist bei den Feldern "Abrechnung", "Medien" und "Sonstiges" unterhalb des Bereichs "Kontakte" einzutragen?

Das sind optionale Felder für den Fall, dass sich die abzurechnende Partei vom eigentlichen Advertiser beziehungsweise von der eigentlichen Agentur unterscheidet.

Wie geht es jetzt weiter?

Danach muss man den neu erstellten Auftrag speichern und kann zur Definition der Werbebuchungen übergehen. Hier sind Name, Auslieferungspriorität, Laufzeit, Kostentyp, Kosten, Menge sowie die mit der jeweiligen Werbebuchung zusammenhängenden Placements anzugeben. Zu den weiteren Pflichtangaben zählen die Festlegungen zu den Anzeigenschaltungsoptionen. Daneben finden sich wieder die vertrauten Einstellungsmöglichkeiten zur Anzeigenausrichtung.

Inwiefern müssen die Laufzeiten der Werbebuchung und des Vertrags übereinstimmen?

Grundsätzlich gilt, dass sich die Laufzeit der Werbebuchung im Rahmen der Laufzeit es Auftrages befinden muss. Sobald die Anzeigenschaltung für eine bestimmte Werbebuchung gestartet ist, kann man das Startdatum nicht mehr ändern.

Bei der Bearbeitung einer Werbebuchung gibt es auch die Option, ein Anzeigenprodukt als Vorlage zu importieren. Welche Felder kann ich danach noch bearbeiten? Kann ich beispielsweise zusätzliche Ausrichtungskriterien hinzufügen oder bestehende entfernen?

Die einzigen nicht veränderbaren Angaben nach dem Import eines Anzeigenprodukts sind Auslieferungspriorität, Kostentyp und Mindestpreis.

Was sind die wichtigsten Vorteile der Nutzung von Anzeigenprodukten?

Zu den wichtigsten Vorteilen zählt, dass man durch die Verwendung von Anzeigenprodukten nicht nur die Bearbeitungszeit deutlich senkt und mehr Übersichtlichkeit schafft, sondern die Arbeitsabläufe auf unterschiedliche Rollen verteilen kann und somit also vom Rollenmodell des Google Anzeigenmanagers profitiert.

Zusätzlich kann man damit die Einhaltung von Mindestpreisen garantieren. Google Anzeigenmanager überwacht die Eingaben und stellt sicher, dass der effektive Preis stets mindestens auf dem Niveau des Mindestpreises liegt, selbst wenn auf den Preis ein Rabatt gewährt wird.

Der Rabatt ist ein gutes Stichwort. Hat er einen Einfluss auf die Anzeigenschaltung?

Nein, darüber entscheiden alleine die festgelegten Mediakosten beziehungsweise der Wert-CPM, falls gewünscht. Letzterer kann bei Anzeigen der Auslieferungspriorität "Restplatz" oder "Haus" angewendet werden. Der Rabatt schmälert einzig die Einnahmen des Publishers, ändert aber nichts an der Auslieferung der Anzeigen.

Caroline, könntest Du vielleicht noch ein wenig genauer auf die Anzeigenschaltungsoptionen eingehen?

Sicher, prinzipiell stehen uns vier zur Verfügung:
  • Schaltungshäufigkeit: gleichmäßig oder schnellstmöglich
  • Begrenzung der Anzeigenschaltungen pro Seitenzugriff auf eine
  • Anzeigenschaltung: gleichmäßig, optimiert, manuelle Gewichtungen
  • Frequency Capping: Anzahl der Schaltungen pro Nutzer pro Minute,
    Stunde, Tag, Woche, Monat oder Lebensdauer
Die Einstellung zur Schaltungshäufigkeit entscheidet dabei darüber, ob Google Anzeigenmanager versuchen soll, so schnell wie möglich die gesamte Menge an gebuchten Impressionen beziehungsweise Klicks zu liefern oder diese über den Gesamtzeitraum möglichst gleichmäßig gestreut werden sollen. Wollt Ihr nur eine Anzeige aus dieser Werbebuchung pro Seitenzugriff anzeigen, weil sie sich etwa sehr ähneln, dann solltet Ihr die zweite Option aus der obigen Liste markieren.

Bei der Einstellung zur Anzeigenschaltung selbst geht es darum, ob der Google Anzeigenmanager alle zu derselben Werbebuchung gehörenden Anzeigen gleich oft einblenden soll, die Einblendungshäufigkeit von der Click-Through-Rate (CTR) abhängen soll oder Ihr selber manuell festlegen wollt, wie häufig diese Anzeigen relativ zueinander geschaltet werden. Schließlich befasst sich das Frequency Capping damit, wie viele Impressionen, die mit dieser Werbebuchung zusammen hängen, ein Nutzer innerhalb eines bestimmten Zeitraums maximal sehen soll.

Was sind die verbleibenden Schritte bis zur Schaltung der Anzeigen?

Jetzt müssen die eigentlichen Anzeigen eingefügt werden. Je nach Anzeigentyp gibt es dafür unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Verknüpfung mit Anzeigen. Abschließend muss man den Auftrag selbst noch bestätigen und schaltet danach unmittelbar die neuen Anzeigen, falls die Schaltungsbedingungen erfüllt worden.

Damit steht einem erfolgreichen Umgang mit Werbeanfragen jenseits von Google AdWords wohl nichts mehr im Wege.